Vor bald drei Wochen haben meine Herbstferien angefangen (nun ist fast wieder die erste Schul- und Arbeitswoche durch) und ich habe mir vorgenommen, in diesen Ferien eine Kleinrenovation der Küche vorzunehmen (was macht man auch sonst in seinen Ferien ;-). Natürlich habe ich dies mit meiner Frau abgesprochen und sie hat sich nur einverstanden erklärt, dass ich dies machen kann, wenn die Küche so gut als möglich vor Staub, Dreck und Schmutz geschützt wird und die Küche am Ende meiner Ferien wieder wie bisher (oder besser) genutzt werden kann.

Um es gleich vorweg zu nehmen: ich glaube, das habe ich geschafft :-).

 Angefangen habe ich also mit der Ecke, in der die Wand schon fast von selber runterkam. Besser gesagt, die isolierenden (nach Verhältnissen von vor mehr als 100 Jahren jedenfalls) Gips-Schilfplatten hatten einen aufquellenden Riss, der uns die Uhr fast von der Wand gesprengt hat ;-). Mein Plan war es also, diese Platten an der Aussenwand und den Putz an der Innenwand (sichtbar auf dem unteren Bild) zu entfernen und damit den ausgemauerten Riegelbau freizulegen. Eigentlich wollte ich schon immer auch einen sichtbaren Riegelbau und da wir aussen so viel gedämmt haben, schien dies nun innen möglich.

Mit viel Dreck fängt alles an
Mit viel Dreck fängt alles an

Das gab ein wenig Dreck und mein Ältester (fast im Bild oben ;-) hat mir auch dabei geholfen. Was man auf dem Bild oben nicht mehr sieht: wir haben eine Folie um die Ecke gespannt, um den Dreck und Staub zu minimieren. Zusätzlich hat mein Ältester auch noch kräftig versucht mit dem Staubsauger Staubfahnen einzufangen. So ganz hat es nicht funktioniert und ich habe mit herunterfallenden Putzstücken die Folie auch immer wieder zerrissen.

Nach ein wenig Putzen, Staubsaugen und Ab-mit-dem-Schutt-durchs-Fenster (in die Schubkarre aka Carretta) sah's dann auch schon wieder besser aus, wie das Bild unten zeigt.

Als der Dreck weggeräumt war, sah es schon besser aus als vorher
Als der Dreck weggeräumt war, sah es schon besser aus als vorher

Nun waren die Balken des Riegelbaus freigelegt und ich habe diese mit einer Drahtbürste (im Akkuschrauber) gereinigt und schön gemacht. Nach dem Schönmachen kam das ölen und damit sollten die Balken nun ein wenig geschützt sein.

Schön diese Arbeiten haben wohl die Mäuse, die sich zum Teil irgendwo in unserer Küche wohl gefühlt haben, ein wenig verschreckt. Wir fangen wieder seit Wochen Mäuse und deportieren die und ich habe mittlerweile ein paar weitere Gänge und Löcher gefunden, die sie bisher nutzten und ich zukünftig schliessen werden. Aber zwei auf einen Streich haben wir doch bisher noch nie gefangen (siehe Bild unten).

Unsere Mäuseplage - zwei auf einen Streich
Unsere Mäuseplage - zwei auf einen Streich

Nach dem die Mäuschen weit weg (weit genug?) von unserem Haus wieder in ihre Freiheit entlassen wurden, ging es weiter mit den Renovationsarbeiten. Es war unser Plan, zukünfig den Kühlschrank in diese Ecke zu stellen. Aber bevor dies möglich war, sollten die Heizungsrohre, welche in der Ecke in die oberen Stockwerke führen, isoliert werden. Bringt ja nicht so viel, einen energiesparenden Kühlschrank zu haben und den gleich neben die Heizung zu stellen.

Also durfte ich für die Heizungsrohre einen kleinen Käfig bauen, der später ausgestopft und umhüllt werden sollte. Gleich da rein in den Käfig bzw. vorne drauf (man sieht die Dose im Bild unten) soll zukünftig die Steckdose für den Kühlschrank kommen. Dafür mussten wir dann noch ein entsprechendes Rohr ziehen bzw. einfädeln, was zum Teil nicht ganz einfach war. Aber wir haben das natürlich vorher auch noch mit dem Elektriker unseres Vertrauens abgesprochen.

Der Käfig für die Heizungsrohre ist fertig...
Der Käfig für die Heizungsrohre ist fertig...

Als Kinder und Frau dann im Bett waren, habe ich den Käfig in der Ecke auch noch ausisoliert mit ein paar Abschnitten der Dämmung, welche wir auch für die Aussenfassade genutzt haben: Schafwolle von Fisolan. Der Sack (gut sichtbar auf dem Bild unten) mit den restlichen Abschnitten ist danach wieder hoch in den Estrich (in meiner Sprache: Unertach), die gibt's ja auch noch ein bisschen was zu isolieren.

Letzte Woche waren übrigens auch noch die Solartechnik-Monteure unseres Vertrauens bei uns. Sie haben, versucht, die undichte Stelle beim Dachfenster zu fixen. Aber so ganz eindeutig haben sie leider keinen Fehler gefunden. Wir werden also dann im Winter sehen, ob's nun dicht ist, unser Dach. Bei Regen schien es kein Problem zu sein, aber im Winter hatte was getropft.

... und isoliert. Mit Schafwolle.
... und isoliert. Mit Schafwolle.

Nach der Isolieraktion in der Nacht habe ich dann am nächsten Tag die frisch gebürsteten und geölten Balken (und auch sonst ein bisschen was) abgeklebt und mit den ersten Flächen angefangen. Dies haben nun einen Überzug mit Bio Einbettmörtel von HAGA AG Naturbaustoffe. Ich kriege übrigens (bisher ;-) kein Geld für meine Produktplatzierungen hier.

Der weisse Rorschachflecken auf dem Bild unten war übrigens nur ein Versuch mit Weissgips oder so. War nicht so ganz zufrieden und kann das Material noch zu wenig, werde ich dann wohl für was anderes nutzen. Das geschulte Augen sieht auf dem Bild unten übrigens auch noch, dass links vom Fenster auch schon ein wenig Einbettmörtel aufgetragen wurde (die groben Flecken sind schon nicht mehr sichtbar) und rechts vom Fenster in der Ecke ist nun der "Käfig" verkleidet mit altem Täfer. Schien das gleiche zu sein, wie in der Küche an der Decke, kommt aber von der Dachschräge und unseren dann mal neuen Schlafzimmer ganz oben im Haus.

Die ersten Flecken sind weiss
Die ersten Flecken sind weiss

Nach dem die Ecke der Küche dann fast vollständig verputzt war, habe ich mich auf die Suche nach einem passenden Haken bzw. Hakengestell für die Hand- und Geschirrtücher gemacht. Ich wollte dafür schon immer was Natürliches und noch ein paar Spaziergängen im Garten habe ich dann einen passenden Ast an einem unserer Haselsträucher gefunden. Im Holzschopf zurecht gesägt und bei Boni auf dem Bank geschnitzt, habe ich ihn dann gekonnt mit zwei Schrauben in die bestehenden Dübel festgemacht. Und das Ergebnis zeigt das untenstehende Bild.

Aus einem Stück Haselstrauch ist der neue Handtuchhalter (Trechner) entstanden
Aus einem Stück Haselstrauch ist der neue Handtuchhalter (Trechner) entstanden

Damit war die Seite der Küche mehr oder minder gemacht. Es fehlten noch ein paar Tupfer Putz und natürlich die Verkabelung der Steckdose (aber das macht dann der Profi, siehe oben ;-). Nun konnte ich mich also an die zweite Seite der Küche wagen.

Ein paar Tage davor bzw. zu Beginn der Ferien habe ich übrigens noch das Gerüst auf der Ostseite unseres Hauses wieder aufgestellt und mit meinem Bruder schon mal die beiden untersten Fassadenbretter angemacht. Das ging zu zweit wesentlich einfacher, auch wenn's schon fast dunkel war. Ein Foto davon habe ich aber noch nicht.

Zurück zur Küche. Damit beim Abriss der Kamins - der befindet bzw. befand sich nämlich in einem unserer Kücheschränke und hat damit die Schranktiefe doch arg verkleinert - nicht zu viel Staub in der Küche rumfliegt und noch gekocht werden kann, haben wir kurzerhand eine Folienwand eingezogen und gut verklebt (siehe Bild unten - der Kamin war übrigens links im Schrank mit der einen offenen Tür). Und wie ich gerade sehe, scheint das Bild schon nach den ersten Kaminabrissarbeiten gemacht worden zu sein, denn man sieht links unten in der Folien auch schon einige Klebstreifen zum Flicken der Löcher ;-).

Der Abriss des Kamins will aus staubigen Gründen gut vom Rest der Küche getrennt sein
Der Abriss des Kamins will aus staubigen Gründen gut vom Rest der Küche getrennt sein

Das war eine ziemlich staubige Säche, jedenfalls wenn man im abgetrennten Bereich gearbeitet hat. Aber mit Maske und Ohrenschutz und Mütze ging's. Dieses Mal wollte ich beim Kaminabriss (zwei einhalb Stockwerke vom Kamin waren ja schon weg und ja, ich habe von oben nach unten und nicht umgekehrt gearbeitet ;-) nicht wieder einen Haufen Schutt im Garten entstehen lassen und habe darum gleich den Ort ausgesucht, wo der Kamin sein Lebensende verbringen soll: gleich hinter und neben dem Kompost, wie auf dem Bild unten sichtbar. Da kommt dann mal Land drauf (vom Teichaushub) und dann sieht man da nichts mehr bzw. es wird Teil eines neue Weges in unserem Garten...

Hinter dem Kompost liegt der Kamin nun seinem Lebensende entgegen
Hinter dem Kompost liegt der Kamin nun seinem Lebensende entgegen

Auf untenstehendem Foto sieht man nicht wirklich, wie staubig es war und dass nun der Kamin verschwunden ist. Aber dass die Wand hinten in der Küche und oberhalb der Tür nun auch frisch verputzt ist, das sieht man. Damit bleibt nur noch die Ecke rechts im Bild, was in den nächsten Tagen gemacht werden soll. Und natürlich auch der Schrankausbau beim ehemaligen Kamin. Mittlerweile sieht's übrigens schon besser aus. Es ist wieder aufgeräumt und es steht ein "neues" Möbel dort wo im Bild noch der Scheinwerfer stand.

Nach dem Kaminabriss hat die andere Küchenseite nun auch einen weissen Anstrich erhalten
Nach dem Kaminabriss hat die andere Küchenseite nun auch einen weissen Anstrich erhalten

Und auf der anderen Seite ist auch fast fertig geputzt. Auf dem Bild unten sieht noch die Bereiche oberhalb und unterhalb des Fenster, bei denen der Putz noch nicht getrocknet und darum dunkler aussieht. Aber der Kühlschrank steht schon am richtigen Ort. Und das Bild unten beim Kühlschrank hängt nun auch links vom Fenster. Müsst halt mal vorbei kommen, dann seht ihr, wie es aussieht. Es ändert sich immer was bei uns.

Aktuelle Ansicht mit Kühlschrank (Frigor)
Aktuelle Ansicht mit Kühlschrank (Frigor)

Nächste Woche werde ich bei HAGA übrigens noch einen Kurs zu Lehmbaustoffen besuchen. Das neue Wissen sollte dann auch in weitere Putzarbeiten einfliessen. Irgendwie liegt mir das und ich habe gerne Kelle und Trauffel in der Hand und mache mich ein wenig dreckig. Aber mehr dazu ein anderes Mal...