So und nun möchte ich endlich diesen Blogeintrag publieren, für den ich schon eine Weile Links sammle, Notizen mache und Stichworte und Abschnitte notiere. Dieses Thema liegt mir sehr am Herzen, auch wenn ich froh wäre, ich würde falsch liegen und es käme in Zukunft nicht so (siehe unten). Aber leider deutet in meinen Augen im Moment diesbezüglich nichts in die positive Richtung einer Stabilisierung der Klimaerhitzung und v.a. einer Reduktion der C02-Emissionen. Der nächste Blogeintrag wird dann endlich der versprochene zum Thema Dachisolation und Photovoltaik-Anlage, denn seit Mitte vorletzter Woche gehören wir zu den Strom-Produzenten mit erneuerbarer Energie.
Wie ihr diesem Blog entnehmen könnt, arbeiten wir kräftig an unserem Zuhause. Wir versuchen die benötigte Heiz- und sonstige Energie zu reduzieren durch Dämmung, wir machen eigenen Strom, wir werden wahrscheinlich zukünftig unser Regenwasser noch effizienter zu nutzen versuchen. Dies alles auch mit obigem Thema, der menschengemachten Klimaerhitzung zu tun. Auch wenn das Intro oben und weitere Teile unte recht negativ klingen mögen, so geht es mir und uns nicht schlecht oder haben sonderlich Angst vor unserer Zukunft.
Im Gegenteil, ich sehe sehr positiv in die Zukunft für mich, meine Familie und mein Umfeld, aber global sehe ich es wesentlich pessimistischer bzw. realistischer und der Realismus zeigt mir eine recht schwierigere Zukunft für die Spezies Mensch. Aber dazu unten mehr.
Im Folgenden möchte ich ein wenig meine Gedanken und Schlüsse zur aktuellen Lage festhalten, vielleicht dem ein oder anderen von euch etwas Neues und Wertvolles mitteilen und im besten Fall etwas aus allfälligem Feedback von euch lernen. Ich werde auch versuchen, verschiedene weiterführende Links und Hinweise zu platzieren, um ggf. Sachverhalte zu belegen oder weitere Informationen zur Verfügung zu stellen. Aber nun will ich mal konkret anfangen und dabei gleich mit einem Zitat:
"Wir sägen emsig an dem Ast, auf dem wir alle sitzen, und messen voll Stolz die wirtschaftliche Leistung des Sägens, ohne zu bedenken, daß der Ast umso schneller abbrechen wird, je fleißiger wir sägen." von Peter Vonnahme in https://www.heise.de/tp/features/Nichts-wird-so-bleiben-wie-es-ist-4571545.html?seite=all
Dies fasst in meinen Augen die aktuelle Lage in Sachen Klimadiskussion (zum Begriff "Klima" dann weiter unten noch was) recht gut zusammen.
In diesem Blog-Eintrag gehe ich eigentlich davon aus, dass niemand ernsthaft die menschengemachte Klimaerwärmung in Frage stellt. Wissenschaftlich ist die Sache belegt, keine Frage. Weit mehr als 95% der Wissenschaftler*innen auf diesem Gebiet sind sich einig und können mit grösster Sicherheit sagen, dass die aktuelle Klimaerwärmung (Oder wie es Franz Alt nennt: "Klimaerhitzung", mittlerweile bevorzuge ich diesen Begriff ;-) menschengemacht ist und unser aller Leben auf diesem Planet stark verändern wird. Und wenn wir nichts dagegen machen und einfach so weitermachen, sogar verunmöglichenen wird.
Wer diesbezüglich auf 100% Übereinstimmung oder absolute Sicherheit wartet, ... hat etwas noch nicht verstanden. Ich jedenfalls ziehe es vor, einen Sicherheitsgurt im Auto zu tragen. Und wenn ich weiss, dass ich gleich mit 100 km/h gegen eine Mauer donnere, bin ich froh, sowas wie einen Sicherheitsgurt zu haben. Klar, es gibt eine geringe Chance, dass ich den Aufprall auch ohne Sicherheitsgurt überlebe. D.h. es ist keineswegs mit 100%ger Sicherheit gesagt, dass ich bei einem 100km/h Aufprall auf eine Mauer ohne Sicherheitsgurt sterbe. Aber will ich das wirklich ausprobieren? So viel zum Thema 100%ige Sicherheit. Im gleichen Sinn gebietet mir die Risikoethik, dass ich gefälligst was gegen die menschengemachte Klimaerwärmung mache. V.a. weil es wie immer zuerst die ärmeren und die Menschen im globalen Süden treffen wird, deren Leid(en) wir glücklicherweise mittlerweile öfters auch bei uns sehen müssen.
Was übrigens die wissenschaftlichen Erkenntnis angeht, so stimm(t)en die zahlreichen bisherigen Vorhersagen der Wissenschaftler*innen bisher nur in einem Punkt nicht: die Veränderungen (steigender Meeresspiegel, abschmelzendes Eis, zunehmende Wetterextreme, Erwärmung, etc.) finden schneller statt als vorausgesagt. Das bedeutet nichts anderes, als dass wir vor dem Aufprall auf die Mauer noch kräftig beschleunigen.
Ebenso finde ich die Diskussionen um Greta Thunberg (und ggf. andere Symbolfiguren (siehe "Symbol")) leidig, ob sie nun mit welchen Schiffen nach New York gereist ist, ob sie Asperger hat (übrigens gibt es keine Krankheit mehr, die so heisst, nach ICD), ob sie "zu viel" reist und dass sie doch besser zur Schule gehen soll. Wer über solche Nebensächlichkeiten ernsthaft zu diskutieren versucht, hat einfach das Grundproblem nicht verstanden: der menschengemachte Klimawandel und seine Folgen wie Klimaerhitzung und millionenfache, wenn nicht gar milliardenfache Migrationsbewegungen. Ich bin persönlich der Meinung, wer das Grundproblem nicht verstanden hat, dem ist es auch nicht wert zuzuhören, wenn es um Diskussionen zu Nebenschauplätzchen geht. Das sind nur Ablenkungsmanöver für Ignoranz eines Problemes oder Unverständnis und schlichtes Unvermögen, etwas verstehen und eingestehen zu wollen.
Darum versteht jetzt, lest jetzt, informiert euch, macht einfach die Augen auf und seht was gerade passiert und fangt an dies zu ändern, damit auch unsere (meine und eure) Kinder, Nichten, Neffen, Enkel und Urur...enkel noch friedlich und überhaupt auf diesem Planeten leben und gedeihen können. Was das Erklären, Diskutieren, Lesen und auch Zuhören und Antworten angeht, so werde ich mir gerne die Zeit dazu nehmen. Ihr wisst ja, wie ihr mich erreicht. Aber ich lerne auch immer gerne Neues und weiter, wenn ihr also gute Tipps, Lektüre und Hinweise habt, immer her damit!
Und hier gleich ungefragt und kurz: Was kann ich machen, wenn ich es verstanden habe? Denn viele kleine Dinge sind ein Anfang, ein erster Schritt und machen schon viel aus. Darum hier eine kurze Auflistung: Öffentlicher Verkehr statt PKW [1], nachhaltig Konsumieren und Einkaufen (ob nun nach Labels wie FairTrade, GOTS, Demeter, Bio oder Co oder dann auch v.a. saisonal und regional), Flugreisen sein lassen und mit Velo, Wanderrucksack oder Zug zur Erholung, ein Smartphone pro Jahr weniger, nachhaltiger Strom auf der Stromrechnung [2], jedes Jahr einen Baum pflanzen, weniger Duschen, weniger Stellenprozente, entsprechend Wählen und Abstimmen, ... Dies nur ein paar Möglichkeiten, wie man was verändern kann.
Und noch was zum Thema: Wieso ich, wieso wir und nicht zuerst die anderen? Nur einer, ein Land, eine Familie, macht doch keinen Unterscheid. Quatsch mit Sauce: Genau so funktioniert Veränderung, nicht darauf warten, dass alle zusammen anfangen, sondern jeder und jede selbst, alleine und zuerst und dann passiert was. So funktioniert es übrigens auch mit Fans an Konzerten, an Fussballspielen, Skirennen, Poetry-Slams und Co. Da geht man auch alleine hin, mindestens vom eigenen Bett aus und zusammen passiert dann was.
Ach übrigens, falls das noch nicht klar ist: ich denke nicht, dass dieser Planet stirbt oder das Leben auf diesem Planeten nicht weiter gehen und sich weiter entwickeln kann. Ich bin aber der festen Überzeugung, dass es für uns Menschen in Zukunft wesentlich schwieriger wird, hier zu leben und uns zu entwickeln. Denn im Moment nimmt der CO2-Ausstoss nicht ab, wie gemäss Pariser Übereinkommen festgelegt wurde, um die Klimaerwärmung auf lange Sicht <b>wahrscheinlich</b> stoppen zu können. Er nimmt im Gegenteil sogar zu und die grössten Verschmutzer, nämlich der globale Westen, macht kräftig weiter mit dem Mythos ewigen Wachstums, unendlicher Ressourcen und stetigen Gewinnen. Dieser Weg führt klar und offenen Auges in den Abgrund für viele. Und das bedeutet, was ich leider auch so sehe, dass es Millionen, wenn nicht gar Milliarden Menschenleben kosten wird in den nächsten Jahren und Jahrzehnten, natürlich v.a. und zuerst aus dem globalen Süden und der Armen.
Und nun hier noch eine Liste von Links, die zum Teil oben schon erwähnt wurden:
[1] Thema Mobilität: https://www.heise.de/tp/features/Die-Automobilitaet-macht-immobil-4569922.html
[2] Sehr detaillierter Artikel zum Thema: https://www.heise.de/tp/features/Energiewende-Argumente-jenseits-des-Klimawandels-4569236.html
[3] Thema Solarenergie: https://www.heise.de/tp/features/Die-Sonne-gewinnt-4574264.html
[4] Einige Links mit eher schwarzen Zukunfsaussichten, aber in meinen Augen durchaus realen Szenarien: https://www.heise.de/tp/features/Klimawandel-Verhinderung-der-Katastrophe-ist-kaum-noch-vorstellbar-4563924.html?seite=all und https://www.srf.ch/news/international/weltweiter-klima-notfall-wissenschaftler-warnen-vor-unsaeglichem-menschlichem-leid und https://www.heise.de/tp/news/Australien-Einzigartige-Waldbraende-4584740.html
[5] Kritische Artikel zur Klimadiskussion und Perspektivenwechsel: https://www.heise.de/tp/features/Die-Klimabewegung-muss-raus-aus-der-Moralfalle-4578596.html und https://www.heise.de/tp/features/Sollen-Gerichte-jetzt-auch-noch-ueber-das-Klima-entscheiden-4569897.html?seite=all
<= Darum Telepolis. Gute, verlinkt, aber auch kritisch. Aber die Frage, ob KE menschengemacht ist, wird nicht gestellt.
[6] Wolfgang Neef: "Ohne System-Transformation, und zwar grundlegend, wird die Erhaltung der Lebensgrundlagen der Menschheit nicht gelingen. in https://www.heise.de/tp/features/Ohne-Systemtransformation-wird-die-Erhaltung-der-Lebensgrundlagen-der-Menschheit-nicht-gelingen-4569517.html (guter Artikel zu ureigenen Problemen des Kapitalismus - und nein, bin kein Kommunist ;-)
[7] 11'000 Wissenschaftler: https://www.heise.de/tp/features/Industrielaender-auf-dem-falschen-Kurs-4584478.html?seite=all wieviele braucht's noch.
[7.1] Energie- und Klimawochenschau (etwas deutschlandlastig) auf Telepolis.de
[8] https://de.wikipedia.org/wiki/Mars_(Fernsehserie) Gute Serie mit anderer Perspektive auf gleiche Themen
[9] Thema Ozean: https://www.golem.de/news/ozean-was-der-klimawandel-mit-den-meeren-macht-1909-143605-8.html und https://www.heise.de/tp/features/Nichts-wird-so-bleiben-wie-es-ist-4571545.html?seite=all
[10] Zum Begriff "Klima" und eben nicht "Wetter": https://www.heise.de/tp/features/Was-wandelt-sich-im-Klimawandel-4565463.html
[11] Und wer mal rausfinden will, wieviele Planeten er oder sie so braucht: https://www.wwf.ch/de/nachhaltig-leben/footprintrechner (weitere Links zum eigenen CO2-Fussabdruck findet ihr via Ecosia (eine Suchmaschine, die Bäume pflanzt, Duckduckgo.com oder einer Suchmaschine eurer Wahl
Und nur damit man sich bewusst wird, wohin es gerade geht. Es wird immer von den 1.5° Erwärmung gesprochen, die eingehalten werden soll gemäss dem Pariser Abkommen. Dann würde das Ganze nicht so schlimm, heisst es. Aber im Moment passiert so gut wie nichts, dass es bei den 1.5° bleiben würde, es geht alles eher in Richtung, 2°, 4° oder mehr und damit ergeben sich in gewissen Regionen unseres Planeten solche Erwärmungen, das gewisse lebenswichtige (für uns Menschen) Proteine nicht mehr stabil bleiben. Das bedeutet nichts anderes, dass es weitere Regionen (neben arktischen Gebieten auf diesem Planet) geben wird, in denen man ohne Schutzanzug nicht mehr leben und überleben kann.
PS: Von der menschengemachten Klimaerwärmung wusste ExxonMobil (eines der grössten Energieunternehmen der Welt) übrigens schon vor meiner Geburt (1978). Wieso sie seither aber v.a. Lobbisten dafür bezahlt haben, diese menschengemachte Klimaerhitzung zu leugnen, kann sich nun jede und jeder selber ausdenken... --- ...